Sozialdemokratin, Reformpädagogin
1879 – 1951 in Berlin
Die Sozialdemokratin Margarete Panten gehörte zu den nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten als „politisch unzuverlässlich“ Entlassenen. Bis 1933 war die Oberstudienrätin und Reformpädagogin am Spandauer Mädchenlyzeum (seit 1947 Lily-Braun-Schule) tätig, zeitweise als stellvertretende Direktorin. Sie engagierte sich als Vorsitzende der Ortsgruppe und als Stellvertreterin im Bund entschiedener Schulreformer, einer Vereinigung zur Erneuerung des Erziehungs- und Bildungswesens in der Weimarer Republik, für die Abschaffung der Konfessionsschule, gegen den „traditionellen Geist in der Erziehung“ – Nationalismus, Militarismus, Rassismus, Volksverhetzung -, für soziale Gerechtigkeit in der Bildung und gemeinsamen Unterricht für Jungen und Mädchen. Panten floh nach Schlesien, wo sie als Hauslehrerin ihren Lebensunterhalt verdiente. Nach der Befreiung Berlins, bei der sie zu den Vergewaltigungsopfern sowjetischer Soldaten gehörte, und dem Ende des Krieges, arbeitete sie bis zum Rentenalter wieder an der Lily-Braun-Schule.
- Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Spandau. Berlin 1988
- Mitteilungen des Bundes entschiedener Schulreformer, Oktober 1923