Zum Projekthintergrund

Wir sind Trille und Margit aus Berlin, Historikerin und Journalistin. Die Idee zu unserem Projekt entstand Anfang 2021 nach einem Stadtrundgang zu Frauen im Widerstand in Berlin-Friedrichshain.

Die Rolle von Frauen im Widerstand ist unserer Ansicht nach zu wenig in der Öffentlichkeit bekannt – das wollen wir ändern. Wir recherchieren Biografien von Frauen, die während der Zeit des NS-Regimes auf vielfältige Weise Widerstand geleistet haben und wollen die Motive der Frauen und ihre Vernetzung miteinander aufzeigen. Wir wollen aufklären und bilden, oft übersehene Biografien und Geschichten bekannter machen und einen Ort des Austauschs und der Vernetzung für historisch-politisch arbeitende und geschichtsinteressierte Menschen schaffen. Dafür haben wir unser Social Media-Projekt auf Instagram und Twitter ins Leben gerufen.

Wir wollen, dass die vielen Frauen, die sich gegen das NS-Regime gewehrt haben, und dafür Gewalt und Folter erdulden mussten oder gar ihr Leben verloren haben, nicht in Vergessenheit geraten und ihre wichtige Rolle im Widerstand gewürdigt wird.

Darüber hinaus hoffen wir, dass die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ein Ansporn sein kann, sich heute gegen Antisemitismus, Antifeminismus, Rassismus und alle Arten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft einzusetzen.

Diese Frauen können Vorbilder bieten für die heutige Zeit, in der sich viele der allgemeinen Angepasstheit entziehen wollen. Sie waren (…) die Unangepassten, denn sie handelten gegen das Rollenschema, das die nationalsozialistische Führung ihnen zuwies, nämlich Heimchen am Herd, fügsame Frau und duldende Mutter, emsige Rüstungsarbeiterin zu sein. Gegen die totale Entmündigung der Frau gingen sie in den Widerstand, setzten sie ihr Eintreten für gesellschaftliche Belange.

Gerda Szepansky, Frauen leisten Widerstand, S. 10

Warum Antifaschistinnen aus Anstand?

Unser Name ist durch Marlene Dietrich inspiriert. So ungewöhnlich ihr Leben auch war, so zeigt sich an ihr doch stellvertretend der Umgang der Deutschen nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit den Widerstandskämpferinnen gegen den NS.

Der Bundestag hat am 28. Juni 2019 den Antrag „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus würdigen“ von CDU/CSU und SPD angenommen. Nur die AfD hat sich bei der Abstimmung enthalten. So steht es auf den Seiten des Bundestags:

Mit der Annahme des Antrags würdigt der Bundestag ausdrücklich den Mut und die Leistungen der Frauen im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur, denn das sei vor allem in der Zeit unmittelbar nach 1945 nicht ausreichend geschehen. Deshalb sollen unter anderem Mittel dafür bereitgestellt werden, um ein Projekt der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand zur weiteren Erforschung des Themas „Widerstand von Frauen im Nationalsozialismus“, insbesondere zur Erfassung bisher unbekannten widerständigen Verhaltens von Frauen zu fördern sowie die Umsetzung der Ergebnisse der Forschung in eine digitale Präsentation mit zu unterstützen.

Doch Mitte 2019 ist lang her und wir wissen nichts davon, dass Frauen des Widerstands seitdem von staatlicher Seite mehr „digitale Präsentation“ erfahren hätten. Daher haben wir beschlossen, das selbst voranzutreiben. Außerdem scheint es auch hier erstmal nur um bestimmte Frauen zu gehen, wie es in diesem Artikel anklingt.