Widerstandsgeschichte lokal
Auf Spurensuche von Berliner Frauen in der NS-Zeit zwischen Verfolgung und Widerstand
Am 26. Februar 2023 startete „Widerstandsgeschichte lokal“: historische Stadtführungen in jedem Berliner Bezirk zu Orten, an denen verfolgte und widerständige Frauen gewohnt oder gewirkt haben.
Die Rolle von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde lange Zeit wenig gewürdigt, sie wurden öffentlich kaum als eigenständig handelnde Widerstandskämpferinnen wahrgenommen. Das historisch-politische Projekt „Antifaschistinnen aus Anstand“ erinnert an die Frauen, die sich der politischen und gesellschaftlichen Gleichschaltung verweigerten. Der Name des Social-Media-Projekts ist inspiriert durch die Berliner Schauspielerin, Sängerin und erklärte Nazigegnerin Marlene Dietrich, die auf die Frage, warum sie Antifaschistin geworden sei, „aus Anstand“ geantwortet haben soll.
Aufgezeigt werden die Formen des Widerstands, von der Informationsweitergabe, über Hilfe für Verfolgte bis zu gezielten Sabotageakten. Dafür recherchieren wir verschiedene Biografien, jüdische, christliche, kommunistische oder sozialdemokratische, sowie Motive und Wege in den Widerstand eher unbekannter Frauen, die von 1933 bis 1945 allein oder in größeren Netzwerken gewirkt haben. Gemessen an der deutschen Bevölkerung waren es nicht viele. Dennoch gab es in der NS-Zeit einen ungebrochenen Widerstand, darunter zahlreiche Frauen unterschiedlicher Sozialisation und Weltanschauung, besonders in Berlin und hier in allen Bezirken – über 2500 haben wir bereits recherchiert.
Im Jahr 2023 jährt sich zum 90. Mal die Machtübertragung an die Nazis und wir wollen das Thema stärker aus dem Internet in die Stadt bringen. In zwölf öffentlichen Rundgängen besuchen wir die Orte, an denen aufgrund ihrer Herkunft oder politischen Aktivitäten verfolgte und vor allem widerständige Berlinerinnen gewohnt oder gewirkt haben. Jeden Monat steht ein anderer Bezirk im Mittelpunkt.
Die Rundgänge sind offen für alle bis ins hohe Alter, wir achten auf barrierearme Zugänge und Routen, und bieten einen niedrigschwelligen Weg, Geschichte direkt am Ort ihres Geschehens nachzuspüren. Die Kiezspaziergänge finden draußen statt, man bewegt sich, sie können selbst unter Pandemieeinschränkungen durchgeführt werden.
Termine
- Sonntag, 26. Februar, 14.00 bis 16.00 Uhr in Kreuzberg
- Sonntag, 2. April, 14.00 bis 16.00 Uhr in Wedding (Neuer Termin)
- Sonntag, 30. April in Marzahn-Hellersdorf
- Freitag, 26. Mai, 18:00 bis 20:00 Uhr in Schöneberg
- Sonntag, 11. Juni, 14:00-16:00 in Spandau
- Sonntag, 18. Juni, 15:00-17:00 in Reinickendorf
- Freitag, 4. August, 18:30-20:30 in Prenzlauer Berg (Neuer Termin)
- Sonntag, 13. August, 14:00-16:00 in Köpenick
- Samstag, 9. September, 13:00-15:00 in Neukölln (Neuer Termin)
- Dienstag, 3. Oktober, 14:00-16:00 in Lichtenberg
- Sonntag, 22. Oktober, 14:00-16:00 in Charlottenburg
- Sonntag, 12. November, 14:00-16:00 in Steglitz-Zehlendorf
Anmeldung und Treffpunkt unter: berlin.lokal@frauenwiderstand.de
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Projektbeteiligte: Berliner VVN-BdA und Netzwerk Frauentouren. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Wir laden herzlich ein zur Vorstellung des zeitgeschichtlichen Projekts
„Widerstandsgeschichte lokal: 12 Bezirke – 12 Stadtführungen
Auf Spurensuche von Berliner Frauen in der NS-Zeit zwischen Verfolgung und Widerstand“
mit anschließendem Werktstattgespräch über historische Gedenkarbeit im Stadtraum
23. August 2023, 18:30 Uhr, Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72
Dieses Jahr startete „Widerstandsgeschichte lokal“, in dessen Rahmen wir für jeden Berliner Bezirk eine historische Stadtführung konzipieren und durchführen, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Wir führen an Orte, an denen verfolgte und widerständige Frauen gewohnt oder gewirkt haben, um zu zeigen, welche Formen des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten es in Berlin gab.
Am 26. Februar 2023 ging es los in Kreuzberg. In acht weiteren Bezirken fanden bereits unsere Stadtführungen statt. Zum Zwischenstand stellen wir unsere bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse vor. Anschließend diskutieren und beraten wir gemeinsam darüber, wie sich das Gedenken an Frauen im Widerstand noch besser im Berliner Stadtraum umsetzen lässt.
Begrüßung und Vorstellung:
Elke Tischer und Margit Hildebrandt von Widerstand lokal und Antifaschistinnen aus Anstand (www.frauen-im-widerstand.de)
Diskussion:
Trille Schünke-Bettinger (Antifaschistinnen aus Anstand), Claudia von Gélieu (Frauentouren), Bärbel Schindler-Saefkow (Historikerin, Zweitzeugin)
Moderation:
Anika Taschke, Referentin für Zeitgeschichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Entwickelt wurde das Projekt von uns, den Initiatorinnen der historisch-politischen Webplattform „Antifaschistinnen aus Anstand“, über die in den sozialen Medien und auf frauen-im-widerstand.de an die Frauen erinnert wird, die sich der politischen und gesellschaftlichen Gleichschaltung verweigerten. Der Name des Social-Media-Projekts ist inspiriert durch die Berliner Schauspielerin, Sängerin und erklärte Nazigegnerin Marlene Dietrich, die auf die Frage, warum sie Antifaschistin geworden sei, „aus Anstand“ geantwortet haben soll. Anlässlich des 90. Jahrestags der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, wollten wir in Zusammenarbeit mit der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschistinnen und dem Netzwerk Frauentouren das Thema stärker aus dem Internet in die Stadt bringen.
Wir wollen die Formen des Widerstands, von der Informationsweitergabe, über Hilfe für Verfolgte bis zu Sabotageakten aufzeigen. Dafür recherchieren wir Biografien sowie ihre Motive und Wege in den Widerstand eher unbekannter Frauen, die von 1933 bis 1945 allein oder in größeren Netzwerken gewirkt haben. Gemessen an der deutschen Bevölkerung waren es zwar nicht viele, dennoch gab es in der NS-Zeit einen ungebrochenen Widerstand. Darunter waren zahlreiche Frauen unterschiedlicher Sozialisation und Weltanschauung, besonders in Berlin, und zwar in allen Bezirken der Stadt.
Das geplante Werkstattgespräch soll erste Erfahrungen bei der Umsetzung unserer Stadtführungen zeigen, außerdem wollen wir der Frage nachgehen, wie die Rolle von Widerstandskämpferinnen größere Aufmerksamkeit erhalten kann und wie sich allgemein unterschiedliche Formen des Gedenkens im Stadtraum umsetzen lassen.
Wir freuen uns auf ihre/deine Teilnahme!
Viele Grüße
Trille, Elke und Margit