Margarete Grete Sredzki, geb. Lehmann
Arbeiterin und Näherin, Kommunistin
21. Mai 1895 in Berlin, vor 1971 in Ost-Berlin
Margarete Lehmann stammte aus einer Berliner Arbeiterfamilie, ihr Vater Oswald war Schlosser, ihre Mutter Luise Sozialdemokratin und Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete Margareze von 1912 bis 1914 als Arbeiterin bei Siemens und Halske, anschließend als Schleifern und Näherin in verschiedenen Betrieben. 1915 heiratete sie Siegmund Sredzki und bekam mit ihm den Sohn Gerhard. 1920 trat sie in die USPD ein, 1921 in die KPD und wirkte als Parteifunktionärin in Prenzlauer Berg.
Nach der Machtübertragung betätigte sich die Familie Sredzki im Widerstand. Margarete war Kasseninstrukteurin und unterstützte die Tätigkeiten ihres Mannes und Sohnes und nahm Anfang März 1934 an einer internationalen Frauenversammlung in der Sowjetunion teil. Nach ihrer Rückkehr im April wurde sie mit ihrem Mann, Sohn und späteren Schwiegertochter Gerda im Dezember 1934 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Nach ihrer Entlassung stand sie unter Polizeiaufsicht, war aber bis Kriegsende illegal tätig, unter anderem in der Gruppe von Gerhard und ihrer Schwiegertochter Gerda. In den letzten Kriegsjahren sammelte sich um die Sredzkis ein Kreis von Kommunist:innen, Christ:innen, Jüdinnen und Juden, Arbeitersportler:innen und Intellektuellen aus Nord-Berlin, die Flugblätter verbreiteten und Verfolgte durch Lebensmittel und gefälschte Papiere unterstützten. Gerda übermittelte geheimes Material, wirkte als Kurierin zwischen den Stützpunkten der Gruppe und beschaffte Waffen. Mit ihrer Schwiegertochter war sie gegen Kriegsende an der letzten großen Flugblattaktion „Berliner! Die Rote Armee steht vor den Toren“ beteiligt.
Nach dem Krieg trat sie in die KPD/SED ein und arbeitete als Sachbearbeiterin im Bezirksamt Prenzlauer Berg.
- BVVdN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945 (Digital)
- Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Prenzlauer Berg und Weißensee. Bd. 12 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945. Berlin 2000