Wanda Feuerherm, gesch. Lagrange
Helferin
1905 – ?
Über Wanda Feuerherm ist wenig bekannt. Sie stammte ursprünglich aus Polen, arbeitete als Näherin und lebte mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in bescheidenen Verhältnissen in der Gartenkolonie „Dreieinigkeit“ in Lichtenberg in einer Laube. Ab 1942 versteckte sie die Jüdin Gerda Segal in ihrer Gartenlaube und versorgte die anderen Familienmitglieder der Familie Segal, die bei anderen Bekannten versteckt waren, mit Lebensmitteln aus ihrem eigenen Garten. Sie kannte die Familie bereits, da diese in der Nähe ein Pelzgeschäft besaß. Gegenüber Nachbarn gab sie Gerda Segal als „Verwandte auf Durchreise“ aus. Die Kinder von Wanda Feuerherm ließen keine Freunde mehr ins Haus. Als im Oktober 1943 die Gestapo in der Gartenlaube auftauchte und nach Gerda Segal suchte, konnte Wanda Feuerherm sie überzeugen, dass sie nicht dort aufzufinden sei. Bis zum Ende des Krieges beschaffte sie der Familie Segal neue Verstecke und half ihnen, den Nationalsozialismus zu überleben. Sie wanderten 1949 in die USA aus. Später stellte sich heraus, dass Wanda Feuerherms Mann Willy der Gestapo einen Tipp gegeben hatte. Wanda Feuerherm trennte sich 1945 von ihm.
Nach dem Ende des Krieges erlitt Wanda Feuerherm einen Nervenzusammenbruch und erkrankte schwer.
Gedenken
Wanda Feuerherm wurde 1990 von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.
- Bezirksamt Lichtenberg von Berlin (Hrsg.): Widerständig. Frauen gegen den Nationalsozialismus. Berlin 2021.
- BVVdN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945. (Digital)
- Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Friedrichshain und Lichtenberg.
- Erna Segal
- Carmen Schucker: Jüdisches Leben unter Nationalsozialisten: Untergetaucht in Berlin: Wir waren Freiwild