Margarete Beinlich, geb. Lange
Arbeiterin, Kommunistin, Gewerkschafterin und Arbeitersportlerin
Geboren am 5. April 1913 in Berlin-Wedding, gestorben am 28. April 1991 Berlin
Margarete Lange wuchs im Arbeiterbezirk Wedding auf und war schon früh politisch aktiv. Sie war Mitglied im Arbeitersportverein ASV Fichte, der KPD und einer Gewerkschaft. Gleich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 war Margarete illegal für den Arbeitersportverein ASV Fichte im Wedding tätig. Sie arbeitete als Montiererin bei Osram und lernte dort Robert Uhrig kennen und war in seiner illegalen KPD-Betriebszelle bei Osram aktiv. Margarete wurde seine wichtigste Mitarbeiterin.
Margarete war beteiligt an der Herstellung von Flugblättern und der Zeitung „Die Rote Osramlampe“ und schrieb dabei selbst Artikel und blieb auch nach Uhrigs erster Verhaftung 1934 aktiv. Als Skifahrerin machte sie auch Kurierdienste für illegale Schriften im Riesengebirge über die Grenze.
1937 wurde auch Margarete Lange verhaftet und zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt, die sie in Moabit und im Frauengefängnis Cottbus verbrachte. Nach ihrer Entlassung heiratete Margarete 1939 ihren Ehemann Gerhard Beinlich und bekam 1941 einen Sohn. Die Familie siedelte nach Lehnitz über. Trotzdem hielt Margarete Kontakt zu den Widerstandskreisen. In den 1940er Jahren setzte sie die Kurierdienste im Riesengebirge fort und unterstützte Verfolgte.
Margarete Beinlich überlebte die Zeit des Nationalsozialismus. Sie lebte später in der DDR und war Vorsitzende des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer in Weißensee. Sie starb am 28. April 1991 in Berlin.
Bestattet wurde Margarete Beinlich auf der Grabanlage für Verfolgte des Naziregimes (VdN-Anlage) auf dem Friedhof Friedrichsfelde.
BVVdN(Hrsg.).: Widerstand in Berlin 1933-1945
Hans Rainer Sandvoß: Widerstand in Mitte und Tiergarten.
Foto: Archiv der VVN-BdA