Elise Prietzel

Kommunistin und Stadtverordnete von Berlin 1931-1933

Elise Prietzel wurde am 6. Juli 1900 geboren, war Mitglied der KPD und von 1931 bis 1933 Stadtverordnete für den Wahlkreis 6 Kreuzberg. 1929 wurde sie in die BV Kreuzberg gewählt. Sie war Lehrerin und Buchhalterin, unter anderem für die sowjetische Handelsvertretung in Berlin und lebte am Lausitzer Platz.

Ihr Mann Willi (im Arbeitersport aktiv) wurde nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 verhaftet und bis Dezember 1933 im KZ Sonnenburg inhaftiert. Er emigrierte in die Sowjetunion, danach nach Paris, wohin Elise Prietzel ihm 1937 mit den gemeinsamen Kindern folgte.

Nach Kriegsbeginn 1939 wurde Willi interniert und 1942 in ein Lager in Nordafrika verlegt. Elise konnte zunächst bis 1942 in Paris als Hilfsbuchhalterin arbeiten, danach wurde ihre Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert. Sie kehrte nach Berlin zurück, arbeitete wieder als Buchhalterin und hielt Kontakt zu ehemaligen Kamerad*innen im Widerstand. Sie überlebte, wurde nach 1946 Mitglied der SED und arbeitete bis zu ihrem Tod am 12. September 1964 als Kaderleiterin in einem Reparaturwerk in Wünsdorf.


Aktives Museum (Hrsg.): Vor die Tür gesetzt. Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933-1945

BVVdN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945

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