Else Imme: Arbeiterin und Widerstandskämpferin der "Roten Kapelle"
Else Imme wurde am 24. September 1885 als uneheliche Tochter der Schneiderin Elisabeth Imme in Prenzlauer Berg geboren. ISie besuchte die Volksschule und machte anschließend eine Lehre als Verkäuferin. Ab 1914 war Else Abteilungsleiterin im Warenhaus Werthheim in der Leipziger Str. in Berlin-Mitte. Sie wohnte in der Belforter Str. 29. 1933 trat sie in den Deutsche Arbeitsfront (DAF) und die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) ein – beides waren nationalsozialistische Organisationen.
Ab 1934 war Else im Kontakt mit ihrer Halbschwester Martha Bernstein in der Sowjetunion. Ab 1938/39 stellte sie ihre Wohnung für illegale Treffen des Kreises um Schulze-Boysen/Harnack zur Verfügung. Sie sammelte Geld für Juden und Jüdinnen, hörte Meldungen des Moskauer Rundfunks ab und gab die Informationen weiter. 1942 hatte sie Kontakt zu illegal in Berlin lebenden Fallschirmspringern. Sie brachte Erna Eifler und Wilhelm Fellendorf in ihrer Wohnung unter.
Mitte Oktober 1942 wurde Else Imme verhaftet und im Polizeipräsidium Berlin-Alexanderplatz inhaftiert. Am 30. Januar 1943 wurde sie vom Reichskriegsgericht wegen „Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt. Am 5. August 1943 wurde Else um 19:30 Uhr durch das Fallbeil in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
BVVdN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945.
Luise Kraushaar: Deutsche Widerstandskämpfer Bd. 2