Frieda Pauligk

Frieda Pauligk, geb. Kiesel

16. Februar 1904 in Frankfurt-Oder, 27. April 1974 in Ost-Berlin

Kommunistin, aktiv in der Roten Hilfe (RHD)

Frieda Kiesel stammte aus einer Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule machte sie 191819 eine Lehre in einer Buchdruckerei, bis 1925 arbeitete sie als Bürogehilfin in der Treuhandanstalt in FrankfurtOder. 1926 heiratete sie Karl Pauligk und begann sich politisch in der KPD, der Roten Hilfe und der Internationalen Arbeiterhilfe zu engagieren. Ab 1929 arbeitete sie als Expediantin für die Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) um Willy Münzenberg in Köln, von 1930 bis 1934 war sie Hausfrau, anschließend arbeitete sie als Verladerin in der Glashütte in Stralau.
Pauligk lebte nach der Scheidung von ihrem Mann mit ihren Kindern ab 1933 in Lichtenberg-Rummelsburg. Sie engagierte sich in der KPD und Roten Hilfe als Kassiererin, ab 1929 für eine Arbeiterinnenzeitung. Nach der Machtübertragung verbreitete sie illegale Schriften, sammelte Geld und Lebensmittel für Verfolgte und deren Angehörige und organisierte Fahrten für Frauen, deren Männer im KZ Sonnenburg im heutigen polnischen Kostrzyn nad Odrą inhaftiert waren. Nach ihrer Festnahme 1934 wurde Pauligk bis April 1935 im KZ Moringen in Niedersachsen inhaftiert und engagierte sich danach erneut illegal. Sie verbreitete erneut Schriften und verbarg mehrfach politisch Verfolgte und Illegale. Unterstützung erhielt sie auch von ihrer Tochter Marianne Pauligk (1925-1947). Diese verbarg an ihrem Körper geheimes Material. Ab September 1943 lebte sie mit ihren Kindern bis Kriegsende in Holstein. Im Juni 1945 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde Mitglied der KDP, später der SED. 194647 war sie im Aufsichtsrat und Vorstand der wiedergegründeten Konsumgenossenschaft in Köpenick. Ab 1947 lebte sie in Brandenburg an der Havel und war dort am Juli Geschäftsführerin der Deutsch Sowjetischen Freundschaft. Ab 1950 lebte sie in Schöneweide.

BVVdN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945 (Digital)