Frieda Wagenknecht, geb. Bujarsky
23. August 1906 in Stettin, 14. Juni 1943 in Berlin-Buch
Kommunistin, Arbeitersportlerin, Näherin
Die gelernte Dekorateurin und Näherin Frieda Bujarsky stammte aus armen Verhältnissen. Ihr Vater war Schneidermeister, sie hatte drei Geschwister. 1928 trat sie die Kommunistische Parzei und den Sportverein Sportfreunde Zentrum ein, 1936 wurde sie Mitglied in der nationalsozialistischen Einheitsgewerkschaft Deutsche Arbeitsfront (DAF). Seit 1938 war sie mit Paul Wagenknecht verheiratet, 1940 zogen sie nach Tegel in die Engellstraße 7a.
Bis 1933 arbeitete sie als Näherin oder Dekorateurin in er Firma von Heinrich Grünfeld in der Leipziger Straße in Mitte, nach der Machtübertragung wurde sie als „politisch unzuverlässig“ entlassen.
Als Funktionärin der KPD gehörte sie zur illegalen Gebietsleitung der Partei in Reinickendorf und Wedding, wegen drohender Verhaftung emigrierte sie 1933 in die Sowjetunion, kehrte aber 1936 zurück, um sich wieder illegal zu betätigen. Ende der 1930er Jahre betätigte sie sich als Kurierin illegalen Materials von Tschechien nach Deutschland und baute mit ihrem Mann die Widerstandsgruppe „Hackescher Markt“ auf. Sie hatte Kontakt zu einem kommunistischen Funktionär, welcher Anweisungen des Exilvorstandes nach Berlin brachte, und wurde 1940 verhaftet. Wagenknecht wurde zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, erkrankte dort an Tuberkulose und wurde als haftunfähig entlassen. Im Jahr 1943 starb sie infolge der im Gefängnis erlittenen Misshandlungen im Krankenhaus in Buch.
Gedenken
- BVVdN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945 (Digital)
- Hans-Rainer Sandvoß. Widerstand in Pankow und Reinickendorf. Berlin 1992.