Ilse Piepenhagen machte nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Schneiderin. Nach kurzzeitiger Arbeitslosigkeit arbeitete sie von 1935 bis 1942 in einer pharamzeutischen Fabrik beschäftigt. Anfang der 1930er Jahre begann sie, sich im kommunistischen Jugendverband zu engagieren.

Nach der Machtübertragung verteilte sie mit ihrem späteren Ehemann Richard Grubitz Flugblätter und unterstützte Juden und Jüdinnen durch das Beschaffen geheimer Quartiere und Lebensmittel. In ihrer Wohnung in Kreuzberg fanden ab 1933 geheime Treffen statt. Ilse beteiligte sich an Flugblattaktionen. Im Zweiten Weltkrieg unterstützte sie Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine mit Lebensmitteln und Kleidung. Dabei half auch ihre Mutter. Nach der Verhaftung ihrer guten Freundin Martha Paucka im Juli 1944 wurde auch Ilse Grubitz festgenommen, weil sie die Wohnung der Pauckas betreten hatte, konnte die Gestapo aber im Verhör täuschen. Grubitz half auch, dass Martha Paucka trotz Misshandlungen über sie schwieg.

Nach ihrer Entlassung betätigte sich Grubitz wieder illegal und half in den letzten Kriegstagen, die Sprengung der Wernsdorfer Schleuse durch die SS zu verhindern, wobei der Mann Johann Paucka, Martha Pauckas Mann, am 24. April 1945 ums Leben.

Ilse und Richard Grubitz kehrten später nach Berlin zurück, zunächst lebten sie in Kreuzberg, bis sie 1949 nach Ost-Berlin zogen. Bis an ihr Lebensende engagierte sich Ilse Grubitz als Zeitzeugin, nach dem Mauerfall in der Berliner VVN-BdA.