Katharina Schmaus, geb. Walch

Sozialdemokratin, Opfer der Köpenicker Blutwoche

4. Januar 1881 – 27. Juni 1944 in Schlesien

Katharina Schmaus lebte mit ihrem Ehemann und ihren fünf Kindern, drei Töchter und zwei Söhne, in Köpenick. Die ganze Familie engagierte sich in und für die SPD in Köpenick und waren bekannte Sozialdemokrat*innen. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten betätigte sich die Familie illegal. Wegen drohender Verhaftung untergetaucht, entgingen sie zunächst der Verhaftung. Doch im Juni 1933 wurde Ehemann Johann und Sohn Anton von der SA in ihrem Wohnhaus im Rahmen der Köpenicker Blutwoche überfallen. Sie waren kurzzeitig in ihr Haus zurückgekehrt. Johann Schmaus wurde von der SA misshandelt und anschließend ermordet, dem Sohn Anton Schmaus gelang kurzzeitig schwerverletzt die Flucht. Er wurde kurz danach von der SA aus Polizeigewahrsam am Alexanderplatz herausgeholt und starb Anfang 1934 an den Misshandlungen.  
Auch Katharina Schmaus und ihre 13jährige Tochter Margarete wurden festgenommen. Katharina Schmaus SA-Lokal misshandelt und anschließend in den Betsaal im Amtsgerichtsgefängnis gebracht. Dort musste sie die Blutlachen anderer Gefangener beseitigen, ihre Tochter dabei zusehen. Nach ihrer Entlassung wurde sie mit schweren Verletzungen ins Köpenicker Krankenhaus eingeliefert und wurde dort streng isoliert von Freund*innen, sodass sie als verstorben galt. Ihre Tochter Margarete floh zu ihrer Schwester Christine Wartmann, deren Ehemann ebenfalls in der Köpenicker Blutwoche verhaftet worden war, aber aufgrund eines Bekannten in der SA wieder freikam. Beide flohen kurz darauf nach Prag, wohin ihnen Margarete später folgte. Doch sie kehrte kurz darauf zurück, um sich nach der Entlassung ihrer Mutter aus dem Krankenhaus um diese zu kümmern. Zusammen lebten sie untergetaucht in einer Gartenlaube in Lichterfelde. Nach der Evakuierung aus Berlin starb sie 1944 an Krebs in einem Krankenhaus in Schlesien.

Gedenken

An die Johann und Anton Schmaus erinnern Stolpersteine vor ihrem letzten Wohnhaus in Köpenick. An Katharina Schmaus erinnert nichts.