Maria Klesse

Maria Klesse, geb. Semmler (21.11.1892-1982 in West-Berlin): Ärztin und Mitglied der Mannhart-Gruppe

Über Maria Klesses Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. 1920 heiratete sie den Schularzt Max Klesse in Berlin. Nachdem er nach der Machtübertragung an die Nazis aus dem Reinickendorfer Schuldienst entlassen wurde, eröffneten Maria und Max zusammen eine Praxis in Heiligensee.

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im Dezember 1939 begannen sie, illegal Flugschriften gegen den Krieg herzustellen und zu verbreiten – zu Beginn handschriftlich – und der Unterstützung von Jüdinnen und Juden. Erst später konnten sie eine Schreibmaschine besorgen. Nach und nach schlossen sich immer mehr Personen den Klesses an.

Vermutlich zu Beginn der 1940er Jahre trennten sich Max und Maria, blieben einander aber wohl weiterhin verbunden. Maria blieb illegal tätig und war auch in der von Max im November 1942 initiierten Gruppe Mannhart aktiv.

Was Maria Klesse in den letzten zwei Kriegsjahren machte, ist unbekannt. Nach 1945 lebte sie in der Wohnung in Heiligensee, die sie vorab mit Max bewohnt hatte, und beteiligte sich am Aufbau der gesundheitlichen Versorgung in Schulzendorf und Heiligensee.

Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Pankow und Reinickendorf.

BdVVN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945

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