Martha Nitschke, geb. Schulze

12. April 1901 in Berlin – ?

Schneiderin, Gewerkschafterin

Martha Schulze arbeitete ab 1917/18 als Metallarbeiterin in verschiedenen Betrieben und begann, sich im Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) zu engagieren. Ab 1926 war sie als selbstständige Schneiderin tätig. Seit Anfang der 1930er Jahre lebte sie mit ihrem späteren Ehemann Paul Nitschke (1896-1947) – sie heirateten 1939 – zusammen in Lichtenrade. Zusammen waren sie ab 1933 auch im Widerstand aktiv. Martha stellte ihre Wohnung für illegale Treffen zur Verfügung und nahm selbst auch teil.
Nach Pauls Verhaftung Anfang 1934 und anschließender Zuchthausstrafe bis 1936 blieb Martha weiterhin aktiv und fasste Martha die Frauen der Mitgefangenen ihres Lebensgefährten in einem Frauenhilfskomitee zusammen. Ab Ende der 1930er Jahre gehörte Martha der Uhrig-Römer-Gruppe an, wurde aber bei der Verhaftungswelle der Gestapo ab Februar 1942 nicht entdeckt. Später gehörte sie auch dem Kreis um Anton Saefkow, Franz Jacob und Berhard Bästlein an.
Martha und auch Paul Nitschke überlebten die Zeit des Nationalsozialismus. Nach 1945 arbeitete Martha wieder als selbstständige Schneiderin in Berlin. Ihr Ehemann Paul starb bereist 1947.

Gedenken

BVVdN (Hrsg): Widerstand in Berlin 1933-1945 (Digital).