Carmen Fruck, geb. Ebermann
Stenotypistin, Kommunistin, aktiv in der Roten Hilfe (RHD)
20. März 1913 in Berlin, 15. Mai 1991 in Berlin
Carmen Ebermann stammte aus einer Arbeiterfamilie. Sie besuchte die Volks- und Handelsschule, arbeitete danach als Schreibkraft in einer Rechtsanwaltskanzlei und später beim Zentralkomitee des Kommunistischen Jugendverbands, gemeinsam mit ihrer Schwester Ella. Carmen war schon früh politisch aktiv. 1929 trat sie in den KJVD ein und 1931 der KPD.
Zusammen mit ihrem Ehemann, dem kommunistischen Funktionär Hans Fruck, ihrer Schwester Ella und vermutlich ihrer Mutter Anna Ebermann war Carmen ab 1933 im Widerstand. Bis 1934 war sie Kassiererin des KJVD. Während der NS-Zeit musste sie mehrfach umziehen, weil ihre Wohnung immer wieder durchsucht wurde. Dennoch fanden hier regelmäßig illegale Zusammenkünfte statt. Kontakte bestanden zu den Baums und Kochmanns, aber auch zur Uhrig-Römer-Gruppe.
Carmen wurde im August 1943 verhaftet und im März 1944 im gleichen Verfahren wie ihr Mann Hans wegen Nichtanzeige der „Vorbereitung des Hochverrats“ zu neun Monaten Haft im Gerichtsgefängnis Charlottenburg verurteilt. Sie überlebte die NS-Zeit wie ihr Mann, lebte später in Ost-Berlin und arbeitete für den Hauptausschuss Opfer des Faschismus (OdF).
- BdVVN (Hrsg.): Widerstand in Berlin 1933-1945
- Komitee d. Antifaschistischen Widerstandskämpfer d. Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Der illegale Kampf d. KPD 1933 – 1945 in Berlin-Weißensee. Berichte vom antifaschistischen Widerstandskampf unter Führung d. Kommunistischen Partei Deutschlands
- Stefan Heinz: Hans Fruck (1911–1990). In: Stefan Heinz, Siegfried Mielke (Hrsg.): Funktionäre des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins im NS-Staat. Widerstand und Verfolgung (Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration, Band 2)
- Elfriede Brüning: Portrait Anna Ebermann
- Foto: Archiv der VVN-BdA