Cäcilie Bode

Cilly Bode wurde am 8. Juni 1907 in Berlin-Schöneberg als Tochter eines Kaufmannes geboren und wohnte in Lankwitz. Sie absolvierte Mitte der 1920er Jahre eine kaufmännische Lehre und arbeitete anschließend als Buchhalterin in verschiedenen Berliner Betrieben, von 1936 bis 1942 in den Askania-Werken in Friedenau. Dort beschaffte sie geheime Unterlagen und übergab sie ihrem Lebensgefährten Josef Römer. Sie hatten sich über die gemeinsame Tätigkeit in Arbeitskreisen kennengelernt.

Über ihn war sie Mitglied der Uhrig-Römer-Gruppe. Sie war beteiligt an der Herstellung des „Informationsdienstes mit Martha Butte, Charlotte Eisenblätter und Elfriede Tygör und stellte ihre Wohnung in Lankwitz mehrfach für illegale Treffen zur Verfügung.
Nach Aufdeckung der Gruppe wurde Cilly Bode Anfang Februar 1942 verhaftet und im Juni 1944 zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Haft verbrachte sie in verschiedenen Haftanstalten: Polizeigefängnis Alexanderplatz, Gefängnis Tiergarten, Frauenerziehungslager Fehrbellin, Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, Strafgefängnis Moabit, Zuchthaus Cottbus, Frauengefängnis Leipzig. Auch dort leistete sie Widerstand zusammen mit ihren Gefährtinnen Charlotte Eisenblätter, Elfriede Tygör, Anna Reinicke, Sophie Klopsch, Charlotte Uhrig und anderen.

Cilly Bode wurde am 19. April 1945 im Frauenstrafgefängnis Leipzig befreit und kehrte nach Berlin zurück. Ihre Wohnung war 1944 im Krieg zerstört. 1945 lernte sie die Schauspielerin, Schriftstellerin und Journalistin Hedda Zinner kennen, der sie erstmals von den grausamen Lagerbedingungen berichtete.
Von der langen Haftzeit war sie schwer gezeichnet. Ab Januar 1959 war sie Invalidin. Sie starb 64jährig in Ostberlin.